Ein neuer in der Zeitschrift Current Biology veröffentlichter Bericht enthüllt die alarmierenden Auswirkungen der globalen Erwärmung auf der Antarktischen Halbinsel. In den letzten Jahrzehnten sind die Temperaturen in dieser Region signifikant stärker angestiegen als der globale Durchschnitt, was tiefgreifende Auswirkungen auf die heimische Flora hat.

Die Studie konzentriert sich auf zwei Pflanzenarten, Deschampsia antarctica Desv und Colobanthus quitensis (Kunth) Bartl. Die Forscher fanden heraus, dass der Temperaturanstieg zu einem Rückgang des Wachstums von Flechten und zur Stagnation der Ausbreitung einheimischer Pflanzen führt. Diese Ergebnisse verdeutlichen die spürbaren Folgen des Klimawandels für terrestrische Ökosysteme in der Antarktis.

Darüber hinaus wird erwartet, dass dieser Erwärmungstrend anhält, was zu einer Ausdehnung eisfreier Gebiete und zu einer weiteren Störung des empfindlichen Gleichgewichts terrestrischer Ökosysteme führen wird. Eine besorgniserregende Entwicklung, die von der Studie hervorgehoben wird, ist die mögliche Einführung nicht heimischer Arten in die Antarktis, wie sie bereits auf der Signy-Insel in den Südlichen Orkneyinseln beobachtet wurde. Diese Invasion nicht heimischer Arten stellt eine erhebliche Bedrohung für die einzigartige Biodiversität der Antarktis dar und unterstreicht die Notwendigkeit sofortiger Maßnahmen.

Die Ausbreitung von Deschampsia antarctica und Colobanthus quitensis auf der Signy-Insel steht in direktem Zusammenhang mit der erhöhten Temperatur, was auf eine Korrelation zwischen dem Klimawandel und dem beschleunigten Pflanzenwachstum hindeutet. Die Forscher führen diese Expansion auf die sommerliche Erwärmung der Luft und eine Verringerung der Störung durch Robben zurück.

Diese Studie liefert die erste konkrete Beweise in der Antarktis für beschleunigte Reaktionen von Ökosystemen auf den Klimawandel. Sie dient als Warnung für die Zukunft und spiegelt Beobachtungen auf der Nordhalbkugel wider. Es ist unvermeidlich, dass zukünftige Erwärmung erhebliche Veränderungen in diesen empfindlichen antarktischen Ökosystemen bewirken wird, es sei denn, es werden entscheidende Maßnahmen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung ergriffen.

Quellen:
– Current Biology, Forschungsartikel von Nicoletta Cannone et al.