Archäologen aus dem Vereinigten Königreich, Belgien und Sambia haben die älteste von Menschenhand geschaffene Struktur der Welt in Südafrika entdeckt. Die Struktur, die aus bearbeitetem Holz besteht, wurde in einem sumpfigen Boden im Norden von Sambia ausgegraben. Sie ist mindestens doppelt so alt wie jede andere bisher bekannte von Menschen geschaffene Struktur und wird voraussichtlich unser Verständnis von Technologie und kognitiven Fähigkeiten früher Menschen verändern.
Es wird vermutet, dass die Struktur vor einer halben Million Jahren von einer ausgestorbenen menschlichen Spezies errichtet wurde. Wahrscheinlich wurde sie als erhöhter Weg über sumpfiges Gelände oder als erhöhte Plattform in einem Sumpfgebiet genutzt, möglicherweise für die Jagd oder das Zerlegen von Tieren. Die Entdeckung wurde am Südufer des Flusses Kalambo gemacht, nur wenige hundert Meter von einem 235 Meter hohen Wasserfall und einer 300 Meter tiefen Schlucht entfernt. Diese Naturwunder könnten die ersten menschlichen Jäger und Sammler in die Gegend gelockt haben.
Die Umgebung der Struktur umfasste verschiedene Arten von Lebensräumen, darunter eine große Überschwemmungsebene, sumpfiges Gelände, Seen, Flüsse, Wälder und ein durch den Wasserfall erzeugter Regenwald. Jeder dieser Lebensräume hätte verschiedene Tiere und Pflanzen angezogen und Ressourcen für die frühen Menschen zur Verfügung gestellt.
Die Archäologen fanden zwei Teile der Holzstruktur: ein 1,4 Meter langes Baumstammstück und einen Baumstumpf, die beide von prähistorischen Zimmerleuten bearbeitet wurden. Diese Modifikationen ermöglichten es, den Stamm sicher auf den Stumpf zu legen und eine erhöhte Plattform oder einen Weg zu schaffen. Es wurden auch andere Steinwerkzeuge, ein möglicher Kochplatz und ein Holzkeil zum Spalten des Holzes vor Ort entdeckt.
Die prähistorischen Menschen, die die Struktur errichtet haben, gehörten einer ausgestorbenen Spezies namens Homo heidelbergensis an. Diese Spezies lebte vor 600.000 bis 300.000 Jahren und hatte bereits weite Teile Afrikas, Westasiens und Europas besiedelt. Vor etwa 300.000 Jahren starb Homo heidelbergensis möglicherweise aus, möglicherweise aufgrund des Wettbewerbs mit neueren menschlichen Spezies wie den Neandertalern und Homo sapiens.
Diese bahnbrechende Entdeckung liefert wertvolle Erkenntnisse über die Entwicklung primitiver menschlicher Technologie und erweitert unser Wissen über die Fähigkeiten ausgestorbener menschlicher Spezies.
Quellen:
– Nature
– Forschungsprojekt „Deep Roots of Humanity“ und University of Liverpool