Weltraumreisen mit Besatzung sind im Aufschwung, mit mehr geplanten Missionen von der NASA und kommerziellen Unternehmen. Dennoch müssen die Risiken für den menschlichen Körper im Weltraum für Langzeitmissionen, wie einer Reise zum Mars, angegangen werden.
Ein Hauptproblem ist die Weltraumstrahlung. Im Gegensatz zur Erde, wo die Magnetosphäre einen Schutz vor kosmischer Strahlung bietet, werden Astronauten, die über die Internationale Raumstation hinaus reisen, einer kontinuierlichen Exposition gegenüber Strahlung ausgesetzt sein, die Tausenden von Röntgenaufnahmen des Brustkorbs entspricht. Diese Strahlung kann das Nerven- und Herz-Kreislauf-System sowie die Blut-Hirn-Schranke schädigen, die verhindert, dass schädliche Substanzen ins Gehirn gelangen.
Die NASA entwickelt Technologien, um Astronauten vor Strahlung zu schützen, einschließlich der Verwendung von abweisenden Materialien in Raumschiffen und Raumanzügen sowie bestimmter Diäten und Ergänzungsmittel, um die Auswirkungen der Strahlenexposition zu mildern.
Gravitationsveränderungen stellen auch Herausforderungen für den menschlichen Körper im Weltraum dar. Der Mangel an Schwerkraft führt zu Muskelschwund und Knochenschwund sowie Veränderungen in den Körperflüssigkeiten. Bewegung und Ergänzungsmittel können dazu beitragen, die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf die Muskel- und Knochengesundheit zu minimieren. Darüber hinaus können Veränderungen in den Flüssigkeiten im Schädel negative Auswirkungen auf das Gehirn haben, was potenziell zu einer Erkrankung führt, die als Weltraum-neurookulares Syndrom bekannt ist. Die Verwendung spezialisierter „Hosen“, die Flüssigkeiten in den unteren Teil des Körpers umverteilen, kann bei der Linderung dieses Problems helfen.
Darüber hinaus kann die isolierte Natur von Weltraumreisen starke Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben. Astronauten unterziehen sich Gruppentrainings, um den Umgang mit Stress und Einsamkeit in extremen Umgebungen zu erlernen. Forscher untersuchen Möglichkeiten, die psychische Gesundheit während Weltraummissionen zu überwachen und zu unterstützen. Trotz dieser Herausforderungen erleben Astronauten oft ein Gefühl des Staunens und der Verbindung, wenn sie die Erde aus dem Weltraum betrachten, bekannt als „Overview-Effekt“.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Ausweitung von bemannten Weltraumreisen Herausforderungen für den menschlichen Körper und Geist mit sich bringt. Die Bewältigung dieser Herausforderungen ist entscheidend für den Erfolg zukünftiger Missionen zum Mars und darüber hinaus.
Quellen:
– Originalartikel: Keine URL bereitgestellt
– Definitionen:
– Magnetosphäre: Der Bereich um einen Planeten, der von seinem magnetischen Feld kontrolliert wird und ihn vor kosmischer Strahlung schützt.
– Blut-Hirn-Schranke: Eine schützende Barriere, die verhindert, dass bestimmte Substanzen vom Blut ins Gehirn gelangen.
– Weltraum-neurookulares Syndrom: Eine Erkrankung, von der Astronauten betroffen sein können, die die Struktur und Funktion der Augen beeinflusst und möglicherweise durch Veränderungen in den Flüssigkeiten im Schädel verursacht wird.
– Overview-Effekt: Ein Phänomen, das von Astronauten erlebt wird, wenn sie beim Betrachten der Erde aus dem Weltraum ein Gefühl des Staunens und der Verbindung empfinden.