Ein Forscherteam in Australien hat ein revolutionäres Diagnosewerkzeug namens MPXV-CRISPR entwickelt, um das Monkeypox-Virus (MPXV) zu erkennen. Dieses Werkzeug, das in Australien das erste seiner Art ist, verwendet die CRISPR-Technologie, um das Virus mit außergewöhnlicher Präzision und Geschwindigkeit zu erkennen.

Die Forschung, die in Zusammenarbeit mit dem Peter Doherty Institute for Infection and Immunity und dem Walter and Eliza Hall Institute of Medical Research durchgeführt wurde, wurde in The Lancet Microbe veröffentlicht. Obwohl die CRISPR-Technologie hauptsächlich für ihre genomeditierenden Fähigkeiten bekannt ist, hat sie in jüngster Zeit gezeigt, dass sie ein leistungsstolles Diagnosewerkzeug ist.

MPXV-CRISPR zielt auf spezifische genetische Sequenzen ab, die nur im Monkeypox-Virus vorkommen. Dr. Soo Jen Low von der University of Melbourne, eine der Co-Erstautoren der Studie, erklärte, dass auf CRISPR basierende Diagnosewerkzeuge wie äußerst präzise Detektive funktionieren, indem sie schnell genetisches Material identifizieren, das mit spezifischen Krankheitserregern verbunden ist.

Dieses Werkzeug ist darauf programmiert, das Virus durch die Konstruktion von „Leitern“ zu erkennen, die auf einer Datenbank von 523 MPXV-Genomen basieren. Wenn die virale DNA in einer klinischen Probe vorhanden ist, wird das CRISPR-System zu dem Ziel geführt und sendet ein Signal aus, das auf das Vorhandensein des Virus hinweist. Die Empfindlichkeit und Präzision dieser Testmethode entsprechen den herkömmlichen PCR-Methoden, bieten jedoch den Vorteil, Ergebnisse in einem Bruchteil der Zeit zu liefern.

Eine innovative Funktion von MPXV-CRISPR ist die Geschwindigkeit, mit der eine Diagnose gestellt werden kann. Herkömmliche Diagnosen des Monkeypox-Virus hängen oft von zentralisierten Labors ab, was zu Verzögerungen von mehreren Tagen führen kann, bis die Testergebnisse vorliegen. MPXV-CRISPR hingegen kann das Virus innerhalb von nur 45 Minuten erkennen, was eine schnelle Vor-Ort-Diagnose ermöglicht.

Das Forscherteam arbeitet derzeit daran, MPXV-CRISPR in ein tragbares Gerät zu integrieren, das an medizinischen Versorgungspunkten im ganzen Land eingesetzt werden kann. Dies würde eine schnellere und zugänglichere Diagnose ermöglichen, insbesondere in abgelegenen Gebieten oder Orten mit begrenzten Ressourcen. Das Ziel des Teams ist es, das Management von Monkeypox zu revolutionieren, die Ergebnisse für die Patienten zu verbessern und die öffentliche Gesundheitsreaktion auf zukünftige Ausbrüche zu stärken.

Quellen:
– The Lancet Microbe
– Peter Doherty Institute for Infection and Immunity
– Walter and Eliza Hall Institute of Medical Research