Das von Indra geleitete Konsortium, in Zusammenarbeit mit europäischen Unternehmen wie Hensoldt, Elettronica und Saab, steht bereit, an einer elektronischen Kriegsführungskapazität für die Europäische Union zu arbeiten. Das Projekt, bekannt als Responsive Electronic Attack for Cooperative Tasks (REACT), hat zum Ziel, europäische Luftfahrzeuge vor Raketenangriffen zu schützen, indem ein System entwickelt wird, das in der Lage ist, Ziele zu stören und die elektronischen Kriegsführungssender des Gegners zu deaktivieren.

Das Konsortium wurde ausgewählt, um eine Finanzierung aus dem European Defence Fund (EDF) zu erhalten, und die zweite Phase des REACT-Programms soll in den kommenden Monaten beginnen. Angesichts der zunehmend anspruchsvollen integrierten Luftverteidigungssysteme wurde die Notwendigkeit von Luftangriffskapazitäten (AEA) immer wichtiger für die europäischen Streitkräfte.

Während der ersten Phase des Projekts entwickelten die Industriepartner operative Szenarien und untersuchten mögliche Bedrohungen für die nächsten 15-20 Jahre. Dies führte zur Entwicklung einer Architektur, Spezifikationen und einem vorläufigen Design für AEA-Fähigkeiten. Die zweite Phase des Projekts wird sich darauf konzentrieren, diese Fähigkeiten durch Tests verschiedener Prototypen zu demonstrieren.

Neben den im EDF-Bericht beschriebenen Fähigkeiten strebt das Konsortium die Entwicklung eines modularen Systems an, das auf einer rekonfigurierbaren Architektur basiert. Außerdem planen sie die Definition und Digitalisierung von Luftangriffsmissionen auf europäischer Ebene sowie die Schaffung eines Grundrahmens zur Koordination von Missionen zwischen verschiedenen Ressourcen und Nationen.

Das REACT-II-Programm wird voraussichtlich vier Jahre dauern und etwa 69,7 Millionen Euro kosten, wobei die Europäische Union einen Beitrag von 40 Millionen Euro leisten wird. Es umfasst Studien, Design, Prototypenentwicklung, Tests und Qualifizierung der neuen Fähigkeit. Das Programm wird von der Organisation für Gemeinsame Rüstungszusammenarbeit (OCCAR) im Auftrag der teilnehmenden Nationen verwaltet.

Die Finanzierung für REACT II stammt aus dem European Defence Fund und den Verteidigungsministerien von Spanien, Frankreich, Deutschland, Italien, Schweden und Polen. Weitere Länder wie Bulgarien, Estland, Finnland, Litauen, die Niederlande und Polen beteiligen sich auch an der industriellen Zusammenarbeit und unterstützen das Programm.

Quellen:
– European Defence Fund Faktenblatt
– Pablo González, Programmdirektor für NATO und europäische Raumfahrt- und Verteidigungsprogramme bei Indra